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Wie das DFKI im CIC Osnabrück Unternehmen voranbringt

Was kann Künstliche Intelligenz wirklich? Und wie profitieren Unternehmen ganz konkret davon? Im Coppenrath Innovation Centre (CIC) mitten im Osnabrücker Lokviertel sitzt mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) einer der spannendsten Player der Region, wenn es um die Umsetzung smarter Technologien im Mittelstand geht. Die beiden Standortleitern Prof. Dr. Martin Atzmüller und Prof. Dr. Oliver Thomas haben mit der Neuen Osnabrücker Zeitung über Chancen, Praxisbeispiele und die Grenzen von KI gesprochen.

Für Prof. Thomas ist KI „der Versuch, mit Technologie etwas Menschliches nachzuahmen – etwa die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, ohne dass sie vorher exakt definiert wurden“. Sein Kollege Atzmüller ergänzt: „KI-Systeme lernen aus Daten und leiten daraus Empfehlungen oder Entscheidungen ab – die im besten Fall auch erklärbar sind.“ Genau diese Erklärbarkeit ist ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit in Osnabrück: KI soll nicht nur handeln, sondern auch begründen können, warum sie so handelt. Das schafft Vertrauen – ein zentraler Faktor für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine.

Zwei Schwerpunkte – viele Anwendungen

Am DFKI-Standort Osnabrück arbeiten rund 100 Mitarbeitende in zwei Bereichen:
– Kooperative und Autonome Systeme, unter anderem mit Fokus auf Landwirtschaft, Robotik und Assistenzsysteme
– Smart Enterprise Engineering, also die Gestaltung intelligenter Produkte, Services und Prozesse für Unternehmen.

Beide Bereiche sind eng mit der regionalen Wirtschaft verzahnt. Ob in der Landwirtschaft, Logistik, Produktion oder im Service – die Forschenden entwickeln KI-Anwendungen mit und für Unternehmen. „Wir sitzen nicht im Elfenbeinturm“, sagt Atzmüller. „Wir arbeiten an Lösungen, die direkt im Betrieb wirken.“

Praxisbeispiele aus der Region

Die Anwendungsfelder sind vielfältig:
– Gartenbau: In Kooperation mit einer Gärtnerei in Papenburg unterstützt eine KI-basierte AR-Anwendung die Gurkenernte.
– Produktion: Gemeinsam mit 4Packaging aus Dissen wird KI zur Qualitätskontrolle und Fehlervermeidung eingesetzt – mit klaren Einsparungen und besserer Prozesssicherheit.
– Service: In einem Green-AI-Projekt analysiert ein Sprachmodell automatisch Support-Tickets im technischen Außendienst, macht Lösungsvorschläge und erhöht so die Erfolgsquote beim ersten Reparaturversuch.

KI macht Fehler – aber kontrolliert

Natürlich ist auch KI nicht fehlerfrei. „Manche Sprachmodelle erfinden Dinge, die plausibel klingen, aber faktisch falsch sind“, sagt Thomas. Wichtig sei daher, den Einsatzbereich genau zu kennen: „In der Medizintechnik muss Fehlerfreiheit oberste Priorität haben. In der Produktion kann eine gewisse Fehlertoleranz dagegen akzeptabel sein – wenn der Gesamtnutzen überwiegt.“

Das DFKI im CIC Osnabrück steht für den Brückenschlag zwischen Forschung und Praxis. Hier wird gemeinsam mit Unternehmen entwickelt, getestet und umgesetzt. Besonders die Hidden Champions der Region finden hier Anschluss an neueste Entwicklungen – ohne Umwege über Berlin, München oder das Silicon Valley.

Ihr Unternehmen interessiert sich für KI?
Dann lohnt sich der Blick ins CIC: Ob Sensorik, Robotik, Datenanalyse oder smarte Assistenzsysteme – das DFKI-Team in Osnabrück freut sich, Sie auf dem Weg in eine digitale Zukunft unterstützen zu können.

Das ganze Interview mit Prof. Atzmüller und Prof. Thomas finden Sie hier:
https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/ki-in-osnabrueck-wie-das-dfki-forschung-und-praxis-verbindet-48553804